Konrad Novak (97) verfasste kürzlich einen schönen Leserbrief an die Weststeirische Rundschau und resümierte die Coronazeit wie folgt – ein Auszug:

für mich ein Erlebnis einen Brief von dir zu bekommen… so viel zu erfahren in meiner Einsamkeit. So führte die Coronazeit zur Einsamkeit, aber auch zum Nachdenken, an all die Freunde, an das Vergangene, an Zeiten, die schön waren…

trotzdem ist das Leben so schön, ich kann es noch genießen. Habe einen guten Arzt und bin medizinisch gut versorgt. Die Pflege ist ausgezeichnet. Man achtet mich, geht gerne in mein Zimmer…

dieser Virus Corona, so klein und unsichtbar, hat aber eine Kraft. Innerhalb von drei Monaten hält er die ganze Welt in Atem, alle modernen Waffen bringen ihn nicht zum Stillstand, du siehst ihn nicht, niemand kann sich direkt zur Wehr setzen, nur der Abstand soll helfen? Eine Strafte vom Herrgott, dann kann nicht sein, er liebt alle Menschen! Ist den Chemikern etwas durch die Lappen gegangen, ging der Schuss nach hinten los? Oder schlägt die Natur zurück mit ihrer Macht, fühlt sie sich bedroht und will die Menschen zum Miteinander bringen, die Politik zum Nachdenken bewegen?…ich verstehe alles nicht, ich bin ein gebranntes Kind, habe überlebt (den Krieg) und alles überstanden, dabei habe ich gelernt, Menschen zu ehren, ein Miteinander zu erleben und vor allem leben und leben lassen…